Informationen zur Umsetzung des Sühnekreuzes


Aus dem Runschreiben Januar 2014

 

Im November 2013 wurde das historische  Sühnekreuz aus dem Garten von Frau Eschlwech im Raiffeisenweg durch die Steinmetz-Firma Widmann in den Friedhof bei der alten Kirchen fachgerecht umgesetzt. Es steht jetzt gut sichtbar und abgesetzt von den Gräbern am Ende des behindertengerechten Zugangs auf der Nordseite der Wilgefortis-Kirche. Die Umsetzung  kostete 1.200 €. Das Geld wurde von der Katholischen Kirchenstiftung vorgestreckt. Die Hälfte der Spenden-Einnahmen aus dem Adventsmusizieren am 15. Dezember 2013 in Höhe von 800 € stellten die Sänger und Musikanten für die Umsetzung des Kreuzes zur Verfügung. (Die andere Hälfte ging an die Sozialstation Neufahrn). Die restliche Summe von 400 € übernahm der Heimat- und Geschichtsverein aus seinen Rücklagen.
Am Donnerstag, 22. Mai 2014, 19 Uhr  wird unser 2. Vorsitzender Pfarrer Otto Steinberger nach einer Maiandacht das Kreuz am neuen Standort segnen. Auf dem Friedhof bei der alten Kirche hat das Kreuz einen dauerhaften, würdigen Platz. Dies zumal die Ortslegende das Kreuz mit dem wundertätigen Wilgefortis-Kreuz in der Kirche in Verbindung bringt. Unser Vereinsmitglied, Frau Dr. Sylvia Hahn, die langjährige Leiterin des Freisinger Dommuseums, hat ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt, uns über Sühnekreuze und unser Neufahrner Kreuz Informationen zu geben. Bei Redaktionsschluss war noch offen, ob dies im Rahmen der Kreuzsegnung am 22. Mai möglich ist.


In Gespräche zwischen Katholischer Kirchenverwaltung, Gemeinde und dem Heimatverein wurde über eine Verlegung des historischen Sühnekreuzes vom Garten der Familie Eschlwech in den Friedhof der alten Kirche Sankt Wilgefortis gesprochen.

Das Kreuz stand früher am damals noch von Feldern umgebenen Freisinger Weg (heute Raiffeisenweg). Im Zug der Bebauung verlor es seinen Standplatz. Der damalige Gemeinderat Albert Eschlwech restaurierte das teilweise zerbrochene Kreuz und gab ihm in seinem Garten am Josef-Zauser-Weg / Raiffeisenweg einen neuen Standplatz.

Es ist der Wunsch der Familie Eschlwech, dass es nun verlegt und öffentlich zugänglich wird. Die Katholische Kirchenverwaltung hat sich bereit erklärt, das Kreuz im Friedhof bei der Wilgefortis-Kirche aufstellen zu lassen. Nach der Orts-Legende soll dieses Steinkreuz die Stelle markieren, an der im Jahr 1397 die Ochsen stehen geblieben seien, die das wundertätige Kreuz mit dem romanischen Christus nach Neufahrn gezogen hatten. Zuvor war „das pilt“ der Legende nach entgegen der Strömung auf der Isar bis Grüneck geschwommen, wo es Holzfäller bargen. Die Legende über die Auffindung des Kreuzes, den Transport nach Neufahrn und die ersten Wunder hier ist auf sieben gotischen Bildtafeln aus dem Jahr 1527 in der alten Pfarrkirche dargestellt. Unser Mitglied, die Kunsthistorikerin und ehemalige Direktorin des Freisinger Diözesanmuseums, Frau Dr. Sylvia Hahn, geht allerdings davon aus, dass es sich bei dem Steinkreuz um ein Jahrhunderte altes Sühnekreuz handelt, das wohl als Buße für eine Missetat aufgestellt worden war. Diese Theorie hat auch der verstorbene Heimatforscher Hans Gruber vertreten, der viele Jahre in Neufahrn lebte.