RÜCKBLICK Aktivitäten 2017


Gedenken an KZ-Häftlinge in Neufahrn

 

Als die amerikanischen Truppen am Nachmittag des 29. April 1945 mit ihren Panzern kampflos Neufahrn besetzten, war die NS-Herrschaft im Ort vorbei und der Krieg für Neufahrn zu Ende. Was nicht allgemein bekannt ist: Die Amerikaner befreiten damit auch rund 500 Häftlinge, die am südlichen Ortsrand von Neufahrn in einem Außenlager des KZ Dachau eingesperrt waren.

 

Das KZ-Außenlager Neufahrn war in den letzten Kriegswochen errichtet worden. Die Häftlinge mussten mit Pickeln und Schaufeln in der Garchinger Heide eine Ersatzrollbahn für den oft bombardierten Flugplatz in Schleißheim bauen. Auf Luftaufnahmen der US-Airforce, aufgenommen am 20. April 1945, sind sowohl das KZ-Außenlager, als auch die im Bau befindliche Rollbahn in der Garchinger Heide gut zu erkennen. Die 18 hölzernen Häftlingsbaracken wurden nach der Befreiung bereits im Frühsommer 1945 abgerissen und von der Gemeinde an örtliche Landwirte verkauft. Heute stehen auf dem Gelände an der Dietersheimer Straße ein Hotel und das Verwaltungsgebäude des Wasserzweckverbands.

 

Zur mahnenden Erinnerung an die Häftlinge des KZ-Außenlagers Neufahrn errichtete der Heimat- und Geschichtsverein Neufahrn eine Gedenk-Stele auf dem Gelände des Wasserzweckverbands an der Dietersheimer Straße 56.

 

Das Mahnmal wurde am 29. April 2017 um 14.00 Uhr geweiht.

 

Um diese Uhrzeit rückten die amerikanische Panzer von Eching kommend nach Neufahrn vor, die letzten KZ-Bewacher machten sich aus dem Staub und eine Stunde später öffneten die Befreier den Häftlingen vor 72 Jahren die Tore des Lagers.

 

Die kirchliche Weihe des Mahnmals nahmen Pfarrerin Anna Hertl (evangelisch) und Pfarrer Otto Steinberger (katholisch) vor. Ansprachen hielten der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Staatssekretär a. D. Karl Freller, Bürgermeister Franz Heilmeier und für den Heimat- und Geschichtsverein der Vorsitzende Ernest Lang. Die Gemeinde Neufahrn und der Heimat- und Geschichtsverein luden die Fahnenabordnungen der Vereine und die Bürger herzlich zur Teilnahme an der Gedenkfeier ein.


 

"Irrsinn bis zum Ende: Das KZ-Außenlager Neufahrn"

 

Zur Erinnerung und zusätzlichen Information zum Aufstellen des Mahnmals wurde am Dienstag, den 02. Mai 2017 um 20 Uhr beim Gasthof Maisberger in ein Vortrag von Ernest Lang über das KZ-Außenlager in Neufahrn gegeben.

 


Krippen-Schau-Plätze 2017


Traditionelles Adventsmusizieren

 

Sonntag, 10.Dezember 2017, 17 Uhr

Franziskussaal, Bahnhofstraße 36

 

 

Alle Jahre wieder – Neufahrner Adventsmusizieren

 

Es ist in der Adventszeit in Neufahrn nicht mehr wegzudenken: Seit 27 Jahren treffen sich Musikanten und Sänger aus der Gemeinde oder der näheren Umgebung im Franziskussaal, um gemeinsam auf den Advent und die Weihnacht einzustimmen. Zu diesem traditionellen Adventsmusizieren lädt der Heimatverein für den 3.Adventssonntag, 10. Dezember, in den Franziskussaal neben der katholischen Pfarrkirche, Bahnhofstraße 36, ein.

In diesem Jahr zaubern wieder die Neufahrner Henahof-Musi und die Mintringer Musikanten mit ihrer heiteren und besinnlichen Stub’n-Musi Weihnachtsstimmung herbei. Feierlich und kräftig sind die Weisen der Bläser des Musikvereins Sankt Andreas Eching. Erstmals zum Adventschor finden sich Mitglieder des Gospelchores und des Kirchenchors der Pfarrei Sankt Franziskus zusammen. Die Moderation übernehmen wieder mit weitgehend eigenen Texten die TV-Autorin Katharina Lang und ihr Vater, der langjährige BR-Redakteur Ernest Lang.

 

Das Neufahrner Adventsmusizieren ist von jeher eine Benefizveranstaltung. Alle Mitwirkenden verzichten auf Honorar und Spesen. Die Spenden der Besucher sowie der Erlös aus dem Glühweinverkauf werden einem sozialen Zweck zugeführt, den die Musikanten jedes Jahr gemeinsam festlegen. Der Eintritt ist frei.


Protestanten im Neufahrn. Ihre Geschichte und ihr Gemeindeleben.

Zeitzeugengespräch mit Pfarrer Reinhold Henninger

 

 

17. Oktober 2017, 20 Uhr,

Gaststätte Maisberger

Zum Reformationsjubiläum:

 

 

Neufahrn als Gemeinde in Altbaiern war traditionell katholisch. Erst mit der Ansiedlung von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen nach dem 2. Weltkrieg gab es auch in Neufahrn eine nennenswerte Anzahl von evangelischen Bürgern. Zum Gottesdienst fuhren oder gingen sie zu Fuß nach Freising. 1958 wurde schließlich eine eigene Tochter-Kirchengemeinde Freising-Neufahrn gegründet, aus dem ein Jahr später das Pfarrvikariat Neufahrn-Eching hervorging. Die Gottesdienste fanden damals überwiegend in Schulräumen statt. 1961 konnte die von Olaf Andreas Gulbransson entworfene Auferstehungskirche auf damals freien Feld am Fürholzer Weg geweiht werden. Das Zeitzeugengespräch ist gleichzeitig auch ein Abschied von Pfarrer Reinhold Hennninger, der nach 23 Jahren in Neufahrn am 31.10.2017, dem Reformationstag, in den Ruhestand geht. Gesprächsleitung: Ernest Lang


Führung durch die alte Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankt Wilgefortis

 

Sonntag, 15. Oktober 2017, 14.00 Uhr:

mit Ernest Lang

 

 

Die alte Wallfahrtkirche war im 17. Und 18. Jahrhundert Mittelpunkt des Kümmernis-Kultes in Altbaiern. Jährlich pilgerten bis zu 50 Gruppen zu Fuß nach Neufahrn. Die reiche barocke Ausstattung des Gotteshauses ist auf die Wallfahrt zurückzuführen. Treffpunkt an der Kirchentür, Dietersheimer Straße 19


Ein Juwel des Rokokos – Führung durch die renovierte Kirche
Peter und Paul in
Freising-Neustift

 

Samstag, 1. Juli 2017, 14 Uhr

 

Die Kunsthistorikerin Dr. Sylvia Hahn öffnet uns die Augen für die Schönheit eines der

großartigsten Gotteshäuser Altbaierns.

 

Nähere Einzelheiten zu gegebener Zeit.


Gnadenstätten im Dachauer Hinterland – ein Bus-Ausflug

 

Samstag, 27. Mai 2017 13.00 Uhr

mit Pfarrer Otto Steinberger

 

Genaue Einzelheiten zu dieser Busfahrt werden rechtzeitig bekannt gegeben.

 

Altomünster, Maria Birnbaum und der Petersberg – an diesen altbairischen Gnadenstätten spiegelt sich bairische Kirchen- und Klostergeschichte wie im Brennglas.

 

Der Eremit Alto soll im 8. Jahrhundert hier ein Kloster gegründet haben, von ihm leitet sich auch der Name des Marktfleckens her. Bis vor wenigen Jahren gab es hier ein Kloster der Birgittinen. Das frühere Benediktiner-Kloster Altomünster stand über Jahrhunderte unter dem Schutz der bairischen Herzöge und Kurfürsten. Die Klosterkirche Sankt Alto ist ein später Sakralbau des Rokkoko.

 

In der Wallfahrtskirche Maria Birnbaum in Sielenbach berühren sich nach Ansicht gläubiger Beter Himmel und Erde. Maria, die Mutter Gottes, gilt hier als mächtige Fürsprecherin bei ihrem Sohn. Wer im Elend und in Not war, der suchte und sucht auch heute noch hier überirdische Hilfe bei der „Mutter der sieben Schmerzen“. Der Legende nach sollen im Dreißigjährigen Krieg schwedische Soldaten ein Marienbild in einen Teich geworfen haben. Der Dorfhirte fischte es heraus und stellte es in einen hohlen Birnbaum. Bald darauf ereigneten sich Wunderheilungen und die Wallfahrt begann.

 

Die Basilika auf dem Petersberg bei Erdweg hat ihre ursprüngliche, romanische Architektur bis heute erhalten. Sie ist eine der ältesten Kirchen in Bayern. Anfang des 20. Jahrhunderts war sie dem Vergessen anheim gefallen und so baufällig, dass man an einen Abriss dachte. Es war der spätere Weihbischof Johannes Neuhäusler, ein Bauernsohn aus Eisenhofen bei Dachau, der während seiner Zeit als Häftling im KZ Dachau das Gelübde ablegte, er werde den Petersberg wieder zum Leben erwecken, wenn er die KZ-Haft überstehe. Auf Neuhäusler geht Gründung der Landvolkshochschule auf den Petersberg zurück.

 

Unser 2. Vorsitzender Otto Steinberger war viele Jahre Direktor der Landsvolkshochschule auf dem Petersberg, er ist also ein ausgezeichneter Kenner dieses Dachauer Landstrichs. Und nicht von ungefähr kommt es, dass bei diesen altbairischen Gnadenstätten auch immer eine Brauerei oder wenigstens ein bodenständiges Wirtshaus dabei ist, die zu besuchen sich ebenfalls lohnt.

 

Download
Gnadenstätten im Dachauer Land
Einladung
2017-05-27_Plakat_Dachauer Land.pdf
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Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand die Gedenkfeier und Weihe des Mahnmals zum KZ-Außenlager Neufahrn statt.

 

Zusätzliche Informationen finden Sie hier:

 

http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/kz-aussenstelle-neufahrn-100.html

 

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/nachrichten/gedenkfeier-kz-aussenlager-neufahrn-100.html 

 



Zeitzeugengespräch: Die Blauen Jungs und der
Neufahrner Fasching in den 1960ern

 

Donnerstag, 16. Februar 2017, 20 Uhr, Gaststätte Maisberger

Moderation: Ernest Lang

 

Sie waren die erste Unterhaltskapelle in Neufahrn und die Kult-Band in den 1960er Jahren im südlichen Landkreis Freising: Die Blauen Jungs. „Junge komm bald wieder“ und andere Songs von Freddy Quinn hatten sie genauso drauf wie einen fetzigen Twist. Bei Bill Haleys„Rock a round the Clock“ oder beim „Hula-Baby“ von Peter Kraus bebte der Tanzboden. Schmachtfetzen wie die „Kleine Annabell“ von Ronnie oder „Gitarren klingen leise durch die Nacht“ von Jimmy Makulis waren die Hits der späten Stunden, der Gerhard-Wendland- Song „Tanze mit mir in den Morgen“ wurde nur allzu oft in die Tat umgesetzt. Wenn die Blauen Jungs aufspielten, waren die Wirtshaussäle voll, im Fasching der 1960er tobte auch in Neufahrn in der Halle oder beim Metzgerwirt der Bär bis zum Morgengrauen.

 

Erich Manderla war mit seinem Akkordeon dabei, er tritt heute noch gelegentlich als Solist auf. Josef Rudzki und Peter Schmitzer packen ihre Trompeten nur noch am Volkstrauertag oder beim Fronleichnamszug aus, Adi Olf hat seine Klarinette schon lange beiseitegelegt, Adam Ripsam und andere sind schon verstorben. Beim Zeitzeugengespräch erinnern sich Adi Olf, Erich Manderla, Josef Rudzki und Peter Schmitzer daran, wie das war, als die Neufahrner noch keinen Faschingsball versäumen wollten und die Friseure Überstunden machen mussten, weil ein Ball mit den Blauen Jungs angekündigt war. Und natürlich dürfen bei einem solchen Zeitzeugengespräch musikalische Einsprengsel nicht fehlen.

 


Das Hochaltarbild des Peter Paul Rubens im Freisinger Dom

 

Donnerstag, 26. Januar 2017, 20 Uhr, Gaststätte Maisberger

Referentin: Dr.Sylvia Hahn

 

Mit dem Auftrag an den damals berühmtesten Maler Europas setzte der Freisinger Fürstbischof Veit Adam von Gepeckh mitten im Dreißigjährigen Krieg ein nicht zu überbietendes Zeichen, auch an Kurfürst Maximilian von Bayern. Rubens arbeitete damals u.a. für das französische Königshaus, den englischen König und er war auch als Geheimdiplomat mit Friedensverhandlungen betraut. So war es eine Ehre für den Freisinger Fürstbischof, dass er den Auftrag annahm.

 

Der Vortrag beleuchtet die Entstehungsgeschichte des 548 cm x 365 cm großen Bildes

und interpretiert das seltene Bildthema, die Apokalyptische Frau, vor dem Hintergrund von Glaubenskriegen und Freisinger Hoffnungen. Die Attribute der Himmlischen Frau, Adlerflügel, Sonnenstrahlen, Sternenkranz, Mond und Schlange weisen auf eine vielschichtige symbolische Deutung. Ganz nebenbei schuf Rubens damit nicht nur das erste öffentliche Barockbild in Bayern, sondern auch das Urbild der in Bayern später so beliebten Maria Immaculata.

 

Die Referentin, unser Mitglied Dr. Sylvia Hahn, war viele Jahre Leiterin des renommierten Freisinger Diözesanmuseums, sie ist eine hervorragende Kennerinnen der Kunstschätze des Freisinger Doms.