RÜCKBLICK Aktivitäten 2018


Nachträgliche Weihnachtsfreude – 1.526 Euro für den guten Zweck

 

Alle Jahre wieder treffen sich Sänger und Musikanten aus der Gemeinde Neufahrn zum Adventsmusizieren. Ausrichter ist der Heimat- und Geschichtsverein. Die Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren dient jedes Jahr auch noch einem guten Zweck. Da die Mitwirkenden auf Honorar und Spesen verzichten, kommen die Spenden der Besucher sozialen Einrichtungen zu Gute. Diesmal konnten sich die Leiterin der Neufahrner Sozialstation, Ivonne Gast und die aus Neufahrn stammende Ordensfrau, Schwester Monika Steinberger, in Papua-Neuguinea über jeweils 763 Euro freuen. Die von den Kirchen und der Gemeinde getragene Sozialstation leistet sie Jahrzehnten wertvolle Arbeit an Kranken und Alten im Ort. Schwester Monika Steinberger sammelt Geld für ein Krankenhaus in Alexishafen, einer medizinisch sehr unterversorgten Gegend in Papua-Neuguinea.

 

 

Zur Scheckübergabe trafen sich (von links) Dr. Stephan Mokry, 2.Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins, Irmgard Steinberger in Vertretung ihrer in Papua-Neuguinea wohnenden Tochter Sr. Monika, Erika Hinterberger, Organisatorin des Adventsmusizierens, Ivonne Gast, Leiterin der Sozialstation und der Kassier des Heimatvereins Moritz Reitzel.

Sonntag, 9. Dezember 2018, 17 Uhr

Franziskussaal des katholischen Pfarrzentrums:

 

Traditionelles Neufahrner Adventsmusizieren

 

 

Seit 30 Jahren treffen sich örtliche Sängerinnen, Sänger und Musikanten vor Weihnachten zum gemeinsamen Musizieren. In diesem Jahr sind wieder dabei: Die Mintringer Musikan­ten, die Neufahrner Henahof-Musi, der Männergesangverein Giggenhausen, der Posau­nenchor der Evangelischen Kirchengemeinde sowie als Sprecher Katharina Lang und Er­nest Lang. Die Beteiligten treten unentgeltlich auf, der Eintritt ist frei, die Spenden der Be­sucher kommen jedes Jahr einem sozialen Zweck in der Gemeinde zugute.

Dienstag den 13. November --fand in der Gaststätte Maisberger folgender Vortrag statt:

Der 30-jährigen Krieges in unserer Gemeinde

 

„Bet‘ Kindlein, bet‘! Morgen kommt der Schwed‘! – der Dreißigjährige Krieg in unserer Gegend

 

Referenten: Brigitte Holzner, M.A. und Lukas Wollscheid, M.A.

in Zusammenarbeit mit der VHS Neufahrn

 

Der Kinderreim aus dem Dreißigjährigen Krieg entstand vor dem Hintergrund von unsagbaren Grausamkeiten, die dieser große europäische Krieg zwischen 1618 und 1648 vor allem für die Landbevölkerung mit sich brachte. Im Mai 1632 verlagerte sich das Kriegsgeschehen nach Baiern. Nach seinem Sieg über den bairischen Feldherrn Tilly am 16. April 1632 bei Rain am Lech zog der schwedische König Gustav Adolf im Mai 1632 nach Freising und von dort weiter in die kurfürstliche Residenzstadt München. Der Freisinger Fürstbischof war mit seinem Domkapitel ebenso geflohen wie der bairische Kurfürst Maximilian mit seinem Hofstaat. Während die Stadtbevölkerung wegen der Kontributionsleistungen und Geiseln einigermaßen verschont blieb, hielten sich die schwedischen Söldner an der Landbevölkerung schadlos.

 

Das riesige Heer musste ernährt werden. Plünderungen, Raub, Schändung der Frauen und Mord waren die Folge. Als einziges Gotteshaus soll in unserer Gegend die Kirche in Neufahrn von den Schweden nicht angezündet worden sein. Doch nicht nur die Soldadeska setzte der Bevölkerung zwischen Freising und München schwer zu: 1632/33 raffte die Pest in Baiern, „der schwarze Tod“, viele Menschen dahin. 1647/48 waren es erneut schwedische Truppen, die im Kurfürstentum Baiern plünderten und brandschatzten. Nach dem Friedensschluss blieb Herzog Maximilian der 1623 verliehene Titel Kurfürst und als Eroberung die Oberpfalz, aber das Land war ausgeplündert, manche Dorfer waren fast ausgestorben.

Brigitte Holzner und Lukas Wollscheid schildern anhand von Quellen aus dem 17. Jahrhundert die Schrecken und Folgen des Dreißigjährigen Krieges für unsern Raum.

Donnerstag den 25. Oktober --fand in der Gaststätte Maisberger folgender Vortrag statt:

 

"Revolution von oben – aus den Dörfern Neufahrn und Mintraching entsteht 1818 die Gemeinde Neufahrn"

 

Referent: Dr. Walter Ort

in Zusammenarbeit mit der VHS Neufahrn

 

Montgelas war schuld. Der allmächtige Minister des 1806 von Napoleons Gnaden vom Kurfürsten Max IV Joseph zu König Max I Joseph aufgestiegenen Herrschers gab dem neuen Königreich Bayern vor 200 Jahren nicht nur erstmals eine Verfassung, sondern Montgelas organisierte auch den Staat und die Verwaltung völlig neu. Das neue Königreich Baiern war um die 1803 säkularisierten geistlichen Hochstifte, sowie die bis dahin reichsunmittelbaren Herrschaften und Städte in Franken und Schwaben auf mehr als die doppelte Größe angewachsen, es war ein sehr heterogenes Gebilde. König Max brauchte Geld, deswegen wurde das Land vermessen, vor allem auch, um eine einheitliche Grundlage für Steuern zu haben. Die Fürstbischöfe, auch der von Freising, verloren ihre Rechte als weltliche Gerichtsherren. Die Verwaltung des Landes und die Gerichtsbarkeit wurden neu aufgestellt, Gemeinden als unterstes Element des Staatsaufbaus geschaffen.

 

Die Dörfer Neufahrn und Mintraching, seit Jahrhunderten als lose Hauptmannschaften zum „Amt auf dem Gfild“ in Garching gehörig und dem Landgericht Kranzberg unterstellt, wurden 1818 zur Gemeinde Neufahrn vereinigt. Die Aufsicht über die Gemeinde hatte nun das neue Bezirksamt Freising. Dieser von Montgelas angeordnete Neuaufbau des Staates hat auch nach 200 Jahren noch bestand.

Der Mintrachinger Historiker Dr. Walter Ort hat die Quellen zur Gemeindebildung Neufahrn und die späteren, vergeblichen Bestrebungen für eine Abtrennung Mintrachings erforscht.

 

 

 


Sonntag den 21. Oktober -- Kirchweihsonntag -- bietet Ernest Lang um 14 Uhr eine Führung durch die alte Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Wilgefortis in der Dietersheimer Straße an. Sie sind dazu herzlichst eingeladen.

 

Führung: Ernest Lang, M.A.

Im 17. Und 18. Jahrhundert war die alte Neufahrner Kirche Ziel von bis zu 50 Pilgergruppen pro Jahr. Sie kamen zur Heiligen Wilgefortis oder Kümmernis, die mit goldener Königskrone und langem Gewand erhaben vom Kreuz herunter auf die Wallfahrer schaut. Der romanische Pantokrator am Hochaltar der Kirche, der Herrscherchristus am Kreuz, der das Leid überwunden hat, wurde Ende des 16. Jahrhunderts in die Legendenfigur der Heiligen Wilgefortis umgedeutet: Wilgefortis soll die Tochter eines heidnischen Königs gewesen sein, die sich heimlich als Christin taufen ließ. Als ihr Vater sie mit einem Königssohn verheiraten wollte, der sich als Christenverfolger hervorgetan hatte, bat sie Christus um Hilfe. Der erfüllte die Bitte, ließ Wilgefortis einen Bart wachsen, so dass sie ihr Bräutigam nicht mehr wollte. Der Vater, der inzwischen von der Taufe der Tochter erfahren hatte, ließ Wilgefortis wie Christus ans Kreuz schlagen, wo sie den Märtyrer-Tod starb. Soweit die Legende, die 1607 der Neufahrner Kaplan Gregorius Hörll aufschrieb. Er berichtet auch von mehr als 40 Wundern, der er in Neufahrn selbst erlebt habe. Nicht nur Knechte, Mägde oder Bauern pilgerten zur Wilgefortis nach Neufahrn, während des Dreißigjährigen Kriegs war auch der Freisinger Fürstbischof Veit Adam dreimal zur Wallfahrt in Neufahrn. Die bairische Kurfürstin Maria Anna stiftete im Jahr 1660 100 Dukaten für einen neuen großen, goldgefassten Hochaltar. 1715 ließ der Weihenstephaner Abt Ildephons Huber das Gotteshaus mit einer barocken Raumschale ausstatten. Die alte Pfarr- und Wallfahrtskirche ist eine der prächtigsten Kirchen im Landkreis Freising, der romanische Christus aus dem 12. Jahrhundert zählt zu den ältesten Holzplastiken Bayerns.

 

 

„Wo Arme und Reiche Trost suchten – Führung durch die altehrwürdige Wallfahrtskirche Sankt Wilgefortis in Neufahrn“, Dietersheimer Straße. Führung: Ernest Lang, M.A., am Sonntag, 21. Oktober 2018, 14 Uhr. Eine Veranstaltung der Pfarrei Neufahrn und des Heimat- und Geschichtsvereins Neufahrn in Zusammenarbeit mit der VHS Neufahrn.

Für Samstag, 23. Juni 2018

 

laden wir auch Gäste zu einer Busfahrt zur diesjährigen Landesausstellung in Ettal ein.

Die Ausstellung trägt den Titel:

 

„Wald, Gebirg und Königstraum – Mythos Bayern“

 

Im Südflügel des ehrwürdigen Klosters Ettal präsentiert des Haus der Bayerischen Geschichte auf 1.500 qm Exponate und zeichnet Ereignisse nach, die den „Mythos Bayern“ bis in die Gegenwart als „widerspenstigen Freistaat“ in der Bundesrepublik Deutschland ausmachen. Die Ausstellungskuratorin Dr. Margot Hamm, die uns vor drei Jahren durch die Napoleon-Ausstellung in Ingolstadt geführt hat, und nun auch diese Ausstellung federführend zusammenstellte, schreibt dazu:

 

Es ist die Landschaft der Voralpen, die das Bild von Bayern prägt. Sie ist Millionen Jahre alt. Die Menschen machten sie zur Kulturlandschaft. Sie wird zum Motiv der Maler und zur Muse der Dichter, zum Rückzugs- und Sehnsuchtsort für den Märchenkönig Ludwig II.

„Wald, Gebirg und Königstraum – Mythos Bayern“ führt Sie mit Objekten, Geschichten und Inszenierungen mitten hinein in das Bild von Bayern, das den Mythos ausmacht. Sie gehen über Berge und durch Wälder, Sie begegnen den Menschen, die dort dauerhaft leben oder als Gäste kommen.

 

Und was ist der „Mythos Bayern“? Eine Landschaft, ihre Menschen und eine besondere Art zu leben; ein König und seine Schlösser, und schließlich seit 1918 der „Freistaat Bayern“, der dem Mythos die Volkskrone aufsetzt.

 

Bayerische Landesausstellung 2018

 

Unser voraussichtliches Programm für den 23. Juni 2018:

 

8.25 Uhr Abfahrt des Busses am Bushäusl in Mintraching

8.30 Uhr Abfahrt des Busses nach Ettal am Rathaus Neufahrn

11.30 Uhr Führung durch die Landesausstellung in Ettal

13.30 Uhr Gelegenheit zum Mittagessen in Ettal (reservierte Plätze),

danach Fahrt nach Oberammergau und Spaziergang durch das Dorf.

Gegen 16:30 Uhr Rückfahrt nach Neufahrn

Ankunft in Neufahrn und Mintraching um ca. 18:30 Uhr

 

Wir sind also rechtzeitig wieder zurück, um die Johannisfeier der Landjugend am Galgenbachweiher zu besuchen oder um 20 Uhr im Fernsehen das WM-Spiel der deutschen Fußballnationalmann­schaft gegen Schweden anzusehen.

 

Preis für die Busfahrt, den Eintritt und die Führung durch die Ausstellung: 30,00 € pro Teilnehmer, Kinder und Jugendliche (6 -18 Jahre) 22,00 €.

 

Verbindliche Anmeldung mit Bezahlung der Teilnahmegebühr bei Erika Hinterberger, Mintraching, oder Ernest Lang, oder direkte Einzahlung der Teilnehmergebühr mit dem Kennwort „Landesausstellung“ auf unser Vereinskonto bei der Raiffeisenbank Neufahrn IBAN: DE20 7009 3400 0006 4604 70.

 

 

Im Bus sind noch Plätze frei, Anmeldungen sind noch möglich.

 

 


Donnerstag, 19.April 2018, 20 Uhr, Gaststätte Maisberger

 

Flächenfraß oder Neufahrn zubetonieren? Fragen zur Baukultur

 

Referent: Dr.Vinzenz Dufter, Architekt und Leiter der Abt. Baukultur im Bayerischen Landesverein für Heimatpflege

Ein Diskussionsabend mit dem Bürgermeister, Gemeinderäten und Bürgern

 

Diskussionsleitung: Ernest Lang


„Die frühmittelalterliche Grablege in Fürholzen“

 

Dienstag, 27. Februar 2018, 20 Uhr

Gaststätte Maisberger

 

Referent: Alfred Ballauf

 

Die Bajuwarengräber in Fürholzen

 

 

Der Heimat- und Geschichtsverein Neufahrn lädt zu einem Vortrag über die im vergangenen Jahr entdeckten frühmittelalterlichen Grablegen in Fürholzen ein. Das Gemeindegebiet von Neufahrn war seit der Bronzezeit durchgehend besiedelt. Siedlungsspuren der Kelten, Römer und Bajuwaren finden sich auf dem Gefild und im tertiären Hügelland. Eine Römerstraße führte über Fürholzen durchs Moos über Neufahrn zum heutigen Industriegebiet in Mintraching. Nun liegen außer den vor 50 Jahren entdeckten Reihengräbern am Lindenweg in Neufahrn weitere Belege dafür vor, dass die Bajuwaren auch in unserm Raum sehr früh heimisch waren: Bei Erdarbeiten an der ehemaligen Schule in Fürholzen wurden Gräber gefunden und freigelegt, die aus dem siebten oder achten Jahrhundert nach Christus stammen. Alfred Ballauf, Experte für die heimatliche Frühgeschichte, stellt die Ausgrabungen am Dienstag, 27. Februar 2018, um 20 Uhr in der Gaststätte Maisberger vor. Der Eintritt ist frei.


Presse Beiträge zur Veranstaltung

 

Neufahrner Echo

 

Süddeutsche Zeitung

 

Von Spießrecken, Wurschtsuppnfoarn und vom Fischzug am Aschermittwoch – lebendiges Brauchtum zur Faschingszeit

 

Dienstag, 30. Januar 2018, 20 Uhr
Gaststätte Maisberger

 

Referentin: Evi Strehl

 

Dem Heimat- und Geschichtsverein ist es gelungen, eine der profiliertesten Heimatpflegerinnen Bayerns nach Neufahrn zu holen: Evi Strehl, Redakteurin und Moderatorin beim Sender BR-Heimat. Sie erzählt am Dienstag, 30. Januar, 20 Uhr in der Gaststätte Maisberger von bayerischen Faschingsbräuchen. Und da Evi Strehl immer ihre Zither dabei hat, wenn sie über Brauchtum referiert und zum Mitsingen und Mitmusizieren einlädt, ist ein fröhlicher Abend garantiert.

 

Sie ist ein „Luoderveach“, und das ist in der Oberpfalz, wo sie herkommt, ein Ehrentitel. Bereits als Kind hatte Evi Strehl als Mitglied der „Weißenberger Moila“ ihre ersten Auftritte bei Feuerwehrfesten oder beim Evangelischen Kirchentag. Sie lernte Zither, Akkordeon und Drehleier und war Mitglied der bekannten Oberpfälzer Jura-Sängerinnen. Mit 34 Jahren wurde sie Kreisheimatpflegerin für den Kreis Amberg-Sulzbach und war damit Bayerns jüngste Heimatpflegerin. 2006 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet für „zeitgemäße Heimat- und Brauchtumspflege.“

 

Anfang der 1990er war sie erstmals als Moderatorin in der Volksmusikabteilung des BR in Nürnberg am Mikrofon, 2004 übernahm sie von Fritz Mayr die Leitung der renommierten Abteilung Volksmusik im Münchner Funkhaus des BR. Ab 2006 war sie für die Programmentwicklung Volksmusik im digitalen Radio verantwortlich, heute ist BR-Heimat der Sender, in dem sie ihr Wissen über bayerisches Brauchtum kompetent und meist auch launig an die Hörer bringt. Vor allem nimmt Evi Strehl auch selber immer wieder ihre Ziach in die Hand oder schlägt die Zither, besonders wenn es darum geht, mit treffenden G‘stanzl jemanden auszusingen.

 

 

 

Dienstag, 30. Januar 2018, 20 Uhr, Gaststätte Maisberger


Musizieren für den guten Zweck

vom Sonntag, 10.Dezember 2017

 

Die Besucher des traditionellen Neufahrner Adventsmusizierens waren auch diesmal großzügig: 960 Euro legten sie in die Sammelkörbchen, die Musikanten, Sänger und Moderatoren hatten wieder auf Honorar und Spesen verzichtet. Stattdessen sollten die Spenden sozialen Einrichtungen in der Gemeinde zu Gute kommen. So konnte Erika Hinterberger, Vorstandsmitglied des örtlichen Heimatvereins, jeweils 480 Euro an Ivonne Gast von der Sozialstation und an Sozialreferentin Beate Frommhold-Buhl für die Malenke-Stiftung für bedürftige Neufahrner überreichen.