Rückblick Aktivitäten 2019


Fotos:

 

Die Mintringer Musikanten (von links): Toni Wildmoser, Günther Ertl, Lisa Webhofer und Georg Rupp

 

Das Klarinetten-Ensemble des Musikvereins St. Andreas Eching

 

Der Männergesangverein Einigkeit Giggenhausen mit Leiter Hans Halbing (links)

 

Volles Haus beim Adventsmusizieren

 

Keine Kirchenmaus hätte beim diesjährigen, traditionellen Adventsmusizieren des Heimat- und Geschichtsvereins Neufahrn noch Platz im Franziskussaal gefunden. Für die gut 200 Besucher lohnte sich der Weg: Sie erlebten zwei Stunden mit besinnlichen, fröhlichen und feierlichen Programmelementen. Es war spürbar, wie das Publikum mit den Sängern und Musikanten mitging und sich von den Texten angesprochen fühlte.

 

Das seit jeher als Benefizveranstaltung deklarierte Adventsmusizieren kann auch einen stolzen finanziellen Erlös vorweisen: Die stattliche Spendensumme von 1.564 Euro. Einstimmig hatten die Sänger und Musikanten beschlossen, auf Honorar und Spesen zu verzichteten und das Geld aufzuteilen: Die eine Hälfte kommt der örtlichen Sozialstation zugute, die anderen 782 Euro fließen auf das Konto für die dringend notwendige Orgelreparatur in der Kirche von Giggenhausen.

 

Stattlichen Anteil am Gelingen des Konzerts hatte der Männergesangverein Giggenhausen unter der Leitung von Hans Halbinger. Der Chor sorgte mit seinen kräftigen Stimmen und dem „Rorate“ schon zum Auftakt für Adventsstimmung. Die Giggenhausener machten deutlich, wie groß ihr Repertoire ist: Vom klassischen „Als Maria über’s Gebirge ging“ bis zur fröhlichen, deutschen Version des „Drummerboy“ wussten die Sänger zu überzeugen.

 

Leise und gewohnt feinfühlig die Mintringer Musikanten, die seit Jahrzehnten beim musikalischen Treffen im Advent dabei sind. Für sie war es heuer besonders schwer. Müssen sie doch ohne den im Mai verstorbenen Peter Webhofer auskommen. Man hätte eine Stecknadel fallen hören, so still war es, als die Mintringer mit einem von Webhofer komponierten Stück zusammen mit Sprecher Ernest Lang an den verstorbenen Freund erinnerten.

 

Als Bereicherung wurde das erstmalige Mitwirken des Klarinetten-Ensemble des Musikvereins Sankt Andreas Eching empfunden. Die ruhigen, manchmal klagenden, dann wieder fröhlich jauchzenden, immer gekonnt gespielten Klarinetten trugen viel zur Adventsatmosphäre im Saal bei. Den sieben jungen Musikantinnen mit Stimmführer Felix Schremmer merkte man ihre Spielfreude an.

 

Für Heiterkeit sorgten die Sprecher Katharina und Ernest Lang als Lang-Lang. In ihren pointierten Dialogen zum vorweihnachtlichen Trubel, der mit der vermeintlich „staaden Zeit“ so gar nicht vereinbar ist oder im chaotischen Ablauf des Heiligen Abends erkannte so mancher Besucher sich selbst wieder. Die TV-Autorin Katharina Lang, inzwischen in die Münchner Turmschreiber-Gilde aufgenommen, sorgte zudem für große Heiterkeit, als sie ihre Erlebnisse als „Aushilfs-Christkindl“ im Münchner Rathaus-Postamt schilderte.

 

Stehende Ovationen für die Mitwirkenden am Schluss einer Veranstaltung, die nicht von ungefähr seit fast 30 Jahren zum Advent in Neufahrn gehört.

 

Sonntag, 15. Dezember 2019, 17 Uhr

Franziskussaal

 

Traditionelles Adventsmusizieren

 

 

Alle Jahre wieder…

…treffen sich Sänger und Musikanten aus der Gemeinde Neufahrn in der Adventszeit zum traditionellen Adventsmusizieren. In diesem Jahr findet die Veranstaltung am 3. Adventssonntag, 15.Dezember, um 17 Uhr wieder im Franziskussaal neben der katholischen Pfarrkirche statt. Mitwirkende sind wieder die Mintringer Musikanten, der Männergesangverein Einigkeit Giggenhausen sowie erstmals die Klarinetten-Musik des Musikvereins Sankt Andreas Eching. Besinnliche und heitere Texte zur Vorweihnachtszeit lesen Katharina Lang, TV-Autorin und Mitglied der Münchner Turmschreiber und der frühere BR-Redakteur Ernest Lang. Veranstalter ist der Heimat- und Geschichtsverein.

 

 

Sänger, Musikanten und Sprecher treten unentgeltlich auf. Der Eintritt ist frei, der Spendenerlös geht an soziale Einrichtungen in der Gemeinde.



Dienstag, 12. November 2019, 20 Uhr,

Gaststätte Maisberger

 

Vortrag:

 

Vergessene Persönlichkeiten der Neufahrner Zeitgeschichte

 

Sie sind weitgehend vergessen, zu Unrecht wie der Neufahrner Heimatforscher Ernest Lang meint. Er zeichnet in einem Vortrag des Heimat- und Geschichtsverein am Dienstag, 12. November, um 20 Uhr das Leben der Bürgermeister Grimmer, Kratzl, Bichlmeier, Böswirth und Thaler sowie das Wirken Pfarrer Götzberger und des Heimatchronisten Joseph Pleßl nach. Mathias Kratzl als langjähriger Bürgermeister und Martin Bichlmeier als Gemeindeschreiber waren 1933 von den örtlichen Nationalsozialisten aus ihren Ämtern entfernt, Bichlmeier ist dann 1945 von den Amerikanern als Bürgermeister eingesetzt worden. Die wenigsten Neufahrner haben je von ihnen gehört, genauso wie von den anderen Persönlichkeiten. Dennoch haben sie tiefe Spuren in der Gemeinde hinterlassen, die heute auf dem ersten Blick nicht erkennbar sind. Sie haben den Ort zu ihrer Zeit nachhaltig geprägt. Der Gemeinderat hat im August für fünf Männer eine späte Ehrung beschlossen. Nach Pfarrer Götzberger, Matthias Kratzl, Joseph Pleßl, Joseph Grimmer und Martin Bichlmeier sollen neue Straßen benannt werden. Der Vortrag findet in der Gaststätte Maisberger statt.

 

Referent: Ernest Lang


Ganztägige Busfahrt nach Regensburg am 26.Oktober 2019

 

„Museum der Bayerischen Ge­schichte“ in Regensburg und zur Landesausstellung 2019: „100 Objekte aus 1000 Jahren.“

 

 

Das Museum wird Anfang Juni eröffnet, ab Oktober wird dann im Mu­seum die neue Bayerische Landesausstellung gezeigt. Mit der Fahrt verbinden wir beide Objekte.

 

Programm:

 

  • ·         Abfahrt um 9.10 Uhr in Mintraching und dann um 9.15 Uhr in Neufahrn
  • ·         11.30 Uhr Führung durch das Museum und die Landesausstellung
  • ·         13:15 Uhr Gelegenheit zum Mittagessen im Restaurant des Kolpinghauses
  • ·         Im Anschluss Zeit zur freien Verfügung. Wahlmöglichkeit:
  • ·         Erneuter, individueller Besuch des Museums (Eintrittskarte gilt noch
  • oder
  • ·         Führung durch die Regensburger Altstadt mit Ernest Lang
  • ·         Ca. 17.30 Uhr Rückfahrt nach Neufahrn, Ankunft ca. 19.00 Uhr

 

 


Sonntag, 20. Oktober 2019, 14.00 Uhr

 

Arme und Reiche pilgerten zur Heiligen Wilgefortis

Führung durch unsere alte Pfarr- und Wallfahrtskirche in der Dietersheimer Straße. Im 17. und 18. Jahrhundert war das Gotteshaus in Neufahrn die Hauptkultstätte der Kümmernis/Wilgefortis-Verehrung im süddeutschen Raum. Jährlich pilgerten bis zu 50 Wallfahrergruppen zu Fuß nach Neufahrn. Sogar der Freisinger Fürstbischof Veit Adam war während des 30-jährigen Kriegs dreimal hier. 1661 stiftete die bairische Kurfürstin Maria Anna 100 Dukaten für den prächtigen barocken Hochaltar. Während der Säkularisation 1803 wurde die Wallfahrt verboten, sie erholte sich von diesem Diktum nicht mehr. Geblieben ist die reiche Ausstattung der Kirche, die eine der prächtigsten im Landkreis Freising ist.

 

 

Führung mit Ernest Lang


Am Samstag, 1. Juni 2019, unternehmen wir eine Busfahrt ins Erdinger Land.

 

Der Heimat- und Geschichtsverein Neufahrn lädt für Samstag, 1. Juni, zu einer Busfahrt zu bedeutenden Rokokokirchen im Erdinger Land ein. 

 

Die weitgehend unbekannten Dorfkirchen in Hörgersdorf, Oppolding, Maria Thalheim und Altenerding sind zwar kleiner als die berühmte Wies bei Steingaden oder Sankt Michael in Berg am Laim, aber sie stehen in ihrer Pracht den berühmten Gotteshäusern wenig nach.

 

 

Zur Blütezeit des Rokokos, Mitte des 18. Jahrhunderts, zeigten der Erdinger Maurermeister Anton Kogler und der Stuckateur Anton Pader aus Dorfen, dass sie ihr Handwerk meisterhaft beherrschen. Gleichzeitig sind die reich ausgestatteten Dorfkirchen auch ein Symbol für den damaligen Reichtum und das Selbstbewusstsein der Bauern im Erdinger Land.

 

Pfarrer Otto Steinberger führt durch die prächtigen Kirchen und öffnet die Augen der Besucher für die Schönheit der Gotteshäuser.

 


Dienstag, 21. Mai 2019, 20.00 Uhr, Gaststätte Maisberger

 

Vor 50 Jahren:

Die Standortentscheidung für den Großflughafen München
– ein politisches Lehrstück

 

Am 5. August 1969 entschied der Bayerische Ministerrat, dass der neue Großflughafen für München im Erdinger Moos gebaut werden soll. Dieser Beschluss hat die Region zwischen Erding und Freising nachhaltig verändert. Der Heimat- und Geschichtsverein Neufahrn befasst sich in einem Referat von Ernest Lang mit dem Hintergrund der umstrittenen Standortentscheidung vor 50 Jahren.

 

Nach heftigen Protesten am eigentlich vorgesehen Standort Hofoldinger Forst gelang es einer ein­flussreichen Lobby von Politikern und Wirtschaftsleuten aus dem Münchner Süden, das „Flughafenkarussell“ im Erdinger Moos zum Halten zu bringen. Vorausgegangen waren scheinbar objektive Gutachten und dubiose Expertisen, denen die Bauern im Moos mit ihrem „Mistgabel-Protest“ weitgehend hilflos gegenüberstanden. Erst ab dem Winter 1970/71 wurde dann Neufahrn mit Bürgermeisterin Käthe Winkelmann an der Spitze zum Hauptort des Flughafen-Widerstands.

 

Ernest Lang hat sich nicht nur Jahrzehnte lang als Journalist mit dem Flughafen befasst, sondern bereits 1976 eine umfangreiche Magister-Arbeit im Fach Politische Wissenschaft an der Universität München zum Flughafenstreit vorgelegt. Seine Ergebnisse fasst er in einem Referat zusammen.      


100 Jahre TSV Neufahrn

 

Dienstag, 09. April 2019

fand das Zeitzeugengespräch des Heimat- und Geschichtsvereins mit Streiflichtern aus der Geschichte von Neufahrns größtem Verein statt. Gesprächspartner: Hans Lutz und Otto Böhnisch.

 

Mit einem Zeitzeugengespräch erinnert der Heimat- und Geschichtsverein an die Gründung des TSV Neufahrn vor 100 Jahren. Während in München und Dachau die Schlacht um die Räterepublik tobte und sich „rote“ und „weiße“ Truppen heftig bekämpften, gründeten in Neufahrn sportliche junge Männer im Frühjahr 1919 den Turnverein. Schon in den 1920er Jahren wurde am Feldweg nach Fürholzen westlich der heutigen Bahnhofstraße die Turnhalle gebaut. Sie war über Jahrzehnte hinweg nicht nur Übungsraum für die Sportler. Mit Gaststätte, Kegelbahn und Bühne war „die Halle“ auch Schauplatz der dörflichen Geselligkeit: Theaterstücke wurden aufgeführt, man traf sich auch zu politischen Kundgebungen. Vor allem aber war „die Halle“ bis in die 1970er Jahre hinein Hochburg des örtlichen Faschings.

 

Der TSV Neufahrn, mit über 1.000 Mitgliedern Neufahrns größter Verein, hat längst ein neues Domizil am Galgenbachweg gefunden. Die „Alte Halle“ am Rande des Ortszentrums ist so marode, dass sie wohl bald abgerissen wird.

 

 

Hans Lutz und Otto Böhnisch haben in Archiven recherchiert, in alten Akten gestöbert und Bemerkenswertes zur Geschichte des TSV Neufahrn ausgegraben, über Ereignisse, die nicht nur für den TSV Neufahrn von Bedeutung sind, sondern auch Teil der Ortsgeschichte.

 


Wirtshaussingen am Valentinstag

 

Ein besonderes musikalisches Schmankerl bietet der Heimat- und Geschichtsverein Neufahrn zum Valentinstag: Am 14. Februar 2019 kommt Bezirksvolksmusikpfleger Ernst Schusser mit seinen Wirtshaussängern um 20 Uhr in die Gaststätte Maisberger. Unter dem Motto des bekannten Volkslieds „Derf i s Deandl liab’n? laden Schusser und seine Musikanten zum Zuhören und vor allem zum Mitsingen ein.

 

Dabei geht es unter anderem auch um die Liebe von König Ludwig I zur feschen Tänzerin Lola Montez Die Affäre kostete dem verheirateten König 1848 den Thron. Aber auch andere Liebeleien aus der bayerischen Geschichte werden in fröhlichen Liedern aufgegriffen. Zu den Liedern gibt es kurze, humorvolle Erläuterungen des geschichtlichen Hintergrunds.

 

 

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.